3. Inhaltliche und thematische Schwerpunkte
3.1. Soziales Verhalten
In der christlichen Schulgemeinschaft der Evangelischen Grundschule Frankenthal können die Kinder täglich vielfältige Erfahrungen im Umgang miteinander sammeln. Ziel des sozialen Lernens ist die altersgemäße Vermittlung von Wertmaßstäben wie Akzeptanz, Toleranz, gegenseitige Achtung, Gemeinschaftssinn, Vermögen sich unterzuordnen und durchzusetzen, Zivilcourage, Uneigennützigkeit, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. Ein wichtiges Anliegen ist es, den Kindern eigene Verhaltensweisen und Verhaltensweisen anderer Menschen bewusst zu machen, deren Folgen zu verdeutlichen und daraus erstrebenswertes Verhalten abzuleiten. Wertvolle Verhaltensmuster werden trainiert und von allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft praktiziert. Dadurch sollen die Kinder befähigt werden, unwertes Verhalten zu erkennen, zu benennen und angemessen darauf zu reagieren. Sie werden diesbezüglich als Mitgestalter ihrer sozialen Umgebung angesehen.
Die Kinder werden angeregt, Dienste zum Wohle der Gemeinschaft und zur Erhöhung der eigenen Lebensqualität zu übernehmen und verantwortungsbewusst auszuführen. Dabei legen die Kinder eigenverantwortlich Regeln und Absprachen fest. Allmählich sollen sie immer selbständiger diesbezüglich handeln. Der Lehrer übernimmt dann nur noch eine begleitende Rolle.
So werden alle zu der bewussten Erkenntnis geführt, dass jeder Mensch einmalig ist, unabhängig von seiner Herkunft und seiner Leistungsfähigkeit. Jeder hat eine wichtige Rolle in einer Gemeinschaft und muss daher auch gleichwertig akzeptiert werden. Benachteiligte Menschen sollen sensibel wahrgenommen werden. Dazu gehört, sich in deren Lage zu versetzen und deren Anderssein zu respektieren, aber auch zu erkennen, welche Unterstützung diese Menschen wünschen und benötigen.
3.2. Verantwortung für Natur und Umwelt – Achtung vor der Schöpfung
Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Natur und Umwelt setzt nach christlichem Verständnis die Achtung vor Gottes Schöpfung voraus.
Damit dies möglich wird, ist das Erleben, das Kennenlernen und das Verstehen von Erscheinungen und Ereignissen in Natur und Umwelt Grundvoraussetzung. Die Kinder werden dazu geführt, ihre unmittelbare Umgebung mit allen Sinnen wahrzunehmen. Durch gemeinsame und individuelle Beobachtungen, Erkundungen, Experimente werden Wahrnehmungen thematisiert, Informationen gesammelt, sach- und altersgerechte Erklärungen gesucht und im Gespräch miteinander ausgewertet. Die Kinder sollen dabei zu der Einsicht gelangen, wie vielgestaltig und einzigartig Gottes Schöpfung ist. Um diese Dimension zu erfassen, genügt es nicht, nur naturwissenschaftlich nachprüfbare Erkenntnisse zu gewinnen. Die Kinder lernen, sich selbst als Teil der Schöpfung zu sehen und erkennen, dass sie und jedes andere Geschöpf auf eine funktionsfähige Welt angewiesen sind. Aus dieser Erkenntnis heraus kann das Bewusstsein wachsen, Verantwortung für den Erhalt von Natur und Umwelt zu übernehmen und zu tragen.
Vielfältige Angebote der Region können helfen, den Kindern natürliche Lebenszusammenhänge zwischen Menschen, Tieren und Pflanzen aufzuzeigen und diese schätzen zu lernen.
Neben der Begegnung mit der Natur sollen die Kinder die Menschen der Region in ihrer Arbeitswelt besuchen bzw. bei Zusammenkünften in und außerhalb der Schule etwas über deren Leben, Berufe und Tätigkeiten erfahren.
3.3. Förderung von Begabungen
Die Förderung individueller Begabungen ist aufgrund der Sichtweise der kindlichen Persönlichkeit ein Grundanliegen der Evangelischen Grundschule Frankenthal. Ziel der pädagogischen Arbeit ist es, Begabungen jeglicher Art zu erkennen und Möglichkeiten der Förderung im schulischen Alltag und im Freizeitbereich anzubieten. Die bewusste Einbeziehung künstlerischer Angebote wie Musizieren, bildnerisches und handwerkliches Gestalten, darstellendes Spiel und sportliche Aktivitäten helfen dem Kind, seine Anlagen auszuleben und weiterzuentwickeln. Gemeinsam entdecken die Kinder ihre Vorlieben und Begeisterung für bestimmte Betätigungen und motivieren sich gegenseitig. Sie werden ermuntert, ihre Begabungen in das Gemeindeleben einzubringen.
Das gemeinsame Gespräch mit dem Kind und seinen Eltern ist ein wesentlicher Bestandteil, um Wege der Förderung durch entsprechende Angebote im Schul- und Freizeitbereich zu finden.
3.4. Besondere Rolle des Sports
Die Gemeinde Frankenthal verfügt über einen modernen Sportkomplex (Stadion, Hartplatz, Turnhalle). Die günstigen Voraussetzungen werden genutzt, um die Kinder im Unterricht und im außerschulischen Bereich an sportliche Aktivitäten heranzuführen. Ab der 2.Jahrgangsstufe wird eine zusätzliche Sportstunde pro Woche in den Stundenplan aufgenommen.
Die Motivation für eine eigene sportliche Betätigung und einer damit verbundenen gesunden Lebensweise steht im Vordergrund.
3.5. Umgang mit Medien – Medienerziehung
Die Evangelische Grundschule Frankenthal will den Kindern einen vielfältigen Umgang mit Medien ermöglichen. Da die Medien in unserer Zeit einen immer breiter werdenden Raum einnehmen, ist es geradezu zwingend, dass Medienerziehung ein fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip ist. Dabei werden sowohl traditionelle, einfache Medien ebenso wie moderne, technische Medien im Unterricht zum Lerngegenstand und Arbeitsmittel. Das Ziel ist eine aktive Einbeziehung von Medien, die zu einer realistischen Sicht und Nutzung dieser Medien verhilft und einem passiven Medienkonsum entgegenwirkt.
Inhaltliche Schwerpunkte sind dabei das Kennenlernen und Vertrautwerden mit Medien aller Art. So können die Kinder beispielsweise Computer, Internet, Lexika, Zeitungen und Zeitschriften sowie Bücher aller Art aus einer kleinen Schulbücherei nutzen.
3.6. Förderung hauswirtschaftlicher Tätigkeiten
Um die Selbständigkeit und Handlungskompetenz der Kinder zu stärken, ist die Beherrschung von Tätigkeiten des alltäglichen Lebens ein bedeutendes Element. Die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse wie Ordnung und Sauberkeit der Lernumgebung und der persönlichen Sachen, nach gesunden Mahlzeiten, nach Essen und Trinken in einer gepflegten und ansprechenden Umgebung und die sich daraus ergebenden Handlungen, Tätigkeiten und Handgriffe werden mit den Kindern und mit zunehmendem Alter durch die Kinder selbst gestaltet. Dazu werden Kenntnisse aus den einzelnen Unterrichtsbereichen aufgegriffen und notwendige Fertigkeiten im täglichen Leben geübt und angewendet.
Um diesem Ziel noch intensiver gerecht zu werden, sind Arbeitsgemeinschaften wie Kochen und Backen, Handarbeit, Gartenpflege, Handwerk u.ä. im wechselnden Angebot. Dabei ist es vorstellbar, dass nicht oder nicht mehr berufstätige Menschen einbezogen werden, die sich aus Begeisterung für die Sache unterstützend einbringen wollen.